953 |
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Gittelde wird erstmals urkundlich erwähnt. |
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963 - 970 |
Die heutige Mauritiuskirche wird vom Erzbischof von Magdeburg als Gittelder Moritzkirche erbaut. |
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965 |
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12. Dezember. Kaiser Otto I. gewährt dem Abt Richarius von Magdeburg im Magdeburger Mauritiuskloster Markt-, Zoll- und Münzrecht in Gittelde (Gelithi). In der Urkunde vom Dezember 965 steht: „Wir genehmigen, dass im Dorf Getlide in der Grafschaft Lisgo, der gegenwärtig Burchard als Graf vorsteht, eine öffentliche Münze ist. Alle Einkünfte und Nutzen aus dieser Münze, auf welche Art sie auch immer gewonnen werden, übertragen wir der Kirche des Heiligen Mauritius in Magdeburg“.
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975 |
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In Gittelde werden wahrscheinlich die ersten Münzen geprägt. Es handelt sich dabei um sogenannte sächsische Hochrandpfennige, die für den Handel mit den Slawen östlich der Elbe gemacht sind. |
1000 |
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Der Erzbischof von Magdeburg modernisierte die Erzverhüttung von Silber und sonstigen Metallen. Am Fuße des Hütteberges auf dem Grundstück ass Nr. An der Weintelge 2 (Wittenberg) wird ein – für damalige Zeiten - modernes Schmelzwerk, die Magdeburger Hütte, angelegt und 5 bis 6 Jahrhunderte mit Erfolg betrieben.
Das Werk stützte sich vor allen Dingen auf die Wasserkraft der Markau (Ließe) Als diese Wasserkraft nicht ausreichte, ging man damals, vor nahezu 1000 Jahren, zur Anlage der ersten Talsperren über. Noch vor 100 Jahren verriet die Zinspflicht an die Mauritiuskirche, welche Stauteiche durch das Bistum Magdeburg anlegen ließ. Zum Schutz dieses Ortsteils „Winkel“ wurde ein Wachtturm, die Hohe Lucht, errichtet. (F. Giesecke) |
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1040 |
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Der Erzbischof von Magdeburg lässt in Gittelde Nachprägungen der Otto-Adelheid-Pfennige mit den Umschriften HIR STEID TE BISCOP und IELITHIS PENING schlagen. Sie gehören zu den ältesten Münzen mit niederdeutscher Inschrift.
Die Inschrift der Vorderseite dieser Prägung ist Teil des Gittelder Wappens.
Im Handelsverkehr mit dem Norden, kamen Gittelder Münzen bis nach Skandinavien und Russland und ins Baltikum. Ingesamt wurden dort mehr als 800 Münzen gefunden. |
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1286 |
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Wegen des Berg- und Hüttenwesens, das auch im 13./14. Jahrhundert nicht unbedeutend war, wurde über Gittelde und dessen allernächste Umgebung eine Sonderregelung getroffen. Der Ort und die Bergwerke, die angrenzenden Harzforsten, Windhausen und Badenhausen werden in gemeinschaftlicher Verwaltung der ersten Harzkommunion behalten.
Im 14./15. Jahrhundert war Göttingen mit 2 Teilen, Grubenhagen mit 1 Teil an diesem Gemeinschaftsbetrieb beteiligt. Durch die Kommunion konnte die Erzgewinnung und die Verhüttung in ihrem Bestand gesichert werden. |
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1505 |
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Gittelde wurde erstmals ausdrücklich als „Marktflecken“ erwähnt. |
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1532 |
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Der Gittelder Ortsteil Grund erhält die Bergfreiheit und wird selbständig. |
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1578 |
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Herzog Julius errichtet in der Teichhütte einen Zainhammer, dadurch können auch große Geschütze gebaut werden. Darunter ist auch der berühmte „Wilde Mann“ geschmiedet worden. Das Geschütz steht in Berlin im Museum. |
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1583 |
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Der Schulunterricht wird vom Pastor Picht mit einer Knaben- und Mädchenschule eingeführt. |
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1695 |
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Die erste Apotheke wird in der Breiten Str. 17 eröffnet. |
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1735 |
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Durch Landesschulverordnung wird die Schulpflicht eingeführt. |
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1737 |
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Die erste Schule wird gebaut. In ihr befindet sich das Heimatmuseum. Aus drei Jahrhunderten stammen die Gittelder Schulhäuser; das ist in Landgemeinden sehr selten. 1737-1885-1914-1951- vier verschiedene Baujahre und der Unterschied in dem Baustil ist beträchtlich.
Im heutigen Gemeindezentrum war früher auch Schulunterricht. Bei den großen Ortsbränden 1627 und 1718 blieben beide Schulen vom Brand verschont. Vermutlich bestanden sie schon im 16. Jahrhundert als Knabenschule und Mädchenschule, später auch Töchterschule genannt, beide auf dem Grundstück ass. 3 und 4 bei St. Mauritius. |
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1851 |
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Am 21.07. wurde mit dem Ausbau des Ernst-August-Stollens begonnen. Die Fertigstellung war am 22.06.1864 mit einer Länge von ca. 24 km. Damit ist er der längste befahrbare Stollen Europas. Mehr Informationen, bitte hier klicken |
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1871 |
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Die Eisenbahnstrecke von Seesen nach Nordhausen und der Bahnhof Gittelde werden eingeweiht. |
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1871 |
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Nach dem Deutsch-Französischem Krieg 1870/71 wurde auf dem Gittelder „Anger“, die so genannte Friedenseiche am 12. März 1871 gepflanzt. Später wurde der „Anger“ als Sportplatz genutzt und die Eiche war der „zwölfte Mann“ der Gittelder Fußballer. |
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1875 |
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Gründung der Feuerwehr! Nach dem Feuerhilfsgesetz von 1874 das besagt: „In jeder Gemeinde soll eine Feuerwehr auf freiwilliger Basis gebildet werden“. |
1885 |
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Das Sägewerk, die spätere Faßfabrik wird gegründet (heute Fa. Mende). |
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1937 |
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Vom Brauereibesitzer Siegfried wird das letzte Freibier an die Schützengilde geliefert. |
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1949 |
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Später wurde der „Anger“ als Sportplatz genutzt und die Eiche war der „zwölfte Mann“ der Gittelder Fußballer. Die Fußballspieler fühlten sich aber durch den Baum gestört und schlugen Kupfernägel in den Stamm, damit die Eiche einging. Als das nicht half, wurde in einer Nacht -und Nebelaktion am 10.Juni 1949 die Baumrinde angesägt. Dieses führte dazu, dass die Blätter der Eiche welk wurden und der Baum im August 1949 gefällt wurde. Presse und Rundfunk berichteten vom „traurigen“ Ende des einstmaligen Gittelder Wahrzeichens. |
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1953 |
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In Gittelde findet die Tausend –Jahrfeier unter großer Beteiligung der Bevölkerung mit einem Festumzug statt, in dem die Gittelder Geschichte dargestellt wird.
Aus Anlass der Tausend-Jahr-Feier 1953 hatte es sich der Gittelder Rat vorgenommen, ein Wappen zu präsentieren, das Bezug auf die Geschichte des Ortes nimmt.
Der Heraldiker (Wappenforscher) Völker aus Braunschweig – er schuf auch das niedersächsische Landeswappen – entwarf das Gittelder Wappen. Am 27. April 1953 nahm der Rat den Entwurf an. Die Genehmigung des Niedersächsischen Innenministeriums erfolgte am 30. Mai 1953.
Das Wappen des Flecken Gittelde sind in Rot zwei abgewendete silberne Schlüssel, belegt mit einer silbernen Münze. Die Münze enthält eine aus drei Dächern aufsteigende und in ein Kreuz auslaufende Spitze sowie die Umschrift: Ieliethis Pening.
Zum Wappen folgende interessante Details: Der Heraldiker entnahm die Schlüssel dem Wappen von „Dietrich von Gittelde“. Die Adelsfamilie derer von Gittelde dominierte das Ortsgeschehen von 1154 bis 1626. Mit dem Pfennig wurde an die Gittelder Münzgerechtsame erinnert. Die Namensendung „Gelithies“ deutet darauf hin, dass „Gelithi = Gittelde“ bereits in altsächsischer Zeit bis 250 n. Chr. gegründet worden sein muss.
Die „Münze“ (Prägeanstalt) war in der „Alten Försterei“, Ecke Schulstraße/Lange Straße gegenüber der St Mauritius Kirche. |
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1984 |
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Gründung des Heimat - und Geschichtsvereins Gittelde am 09. November 1984 Karl Weiß wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. |